Vermutete Verunreinigung hat natürliche Ursachen
10.04.2018 10:22

Abfließendes Niederschlagswasser unbedenklich - Fremdlabor bestätigt normale Werte

Wir möchten aus gegebenem Anlass zu aktuellen Presseberichten wie folgt Aufklärung leisten:

Die IAG hat unmittelbar nach Kenntnis auf Befürchtungen eines Landwirtes reagiert, der unter anderem Pachtflächen der IAG bewirtschaftet und darauf am 26. März 2018 aus seiner Sicht verdächtige Wassereinleitungen mit "Schaum und Ölfilm" entdeckt hatte. In Absprache mit dem Landwirt, Vertretern der Gemeinde Selmsdorf sowie der zuständigen Unteren Wasserbehörde des Landkreises Nordwestmecklenburg haben wir in einem gemeinsamen Termin vor Ort Wasserproben entnommen. Diese wurden auf die wichtigsten Parameter (über 20) für Wasserreinheit sowohl im eigenen als auch in einem externen Labor untersucht. Seit dem 09.04.18 liegen die Analyseergebnisse des Fremdlabors IUQ Institut für Umweltschutz und Qualitätssicherung Dr. Krengel GmbH aus Grevesmühlen vor.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Werte der behördlich festgelegten Überwachungsparameter in einem für diese Witterung normalen Bereich liegen.

Es wurde lediglich ein leichter Tausalzeinfluss festgestellt, der sich in einer erhöhten elektrischen Leitfähigkeit und einem etwas höheren Chloridgehalt widerspiegelt. Dieser ist vorrübergehend bei Tausalzeinsatz bei Schnee und Eis im Straßenverkehr üblich, steht jedoch in keinem Zusammenhang mit der Schaumbildung und dem Biofilm.

Bei der betreffenden Einleitstelle handelt es sich um den Ablauf eines Regenrückhaltebeckens (Nord III), in dem Niederschlagswasser von Verkehrsflächen und Dachflächen des Eingangs- und Verwaltungsbereiches unseres Betriebsgeländes auf Basis der behördlich angeordneten wasserrechtlichen Einleiterlaubnis eingeleitet werden. Daneben befindet sich die Einleitstelle von der Kleinkläranlage, in der das häusliche Abwasser des Verwaltungsbereiches aufbereitet wird.

Im März kam es aufgrund des verstärkten Niederschlagsgeschehens auch zu einer höheren Ableitung von Oberflächenwasser. Auf dem Betriebsgelände der IAG wird das unbelastete Oberflächenwasser größtenteils in den insgesamt 7 Regenrückhaltebecken (siehe Bild links) erfasst und auf der Grundlage der bestehenden wasserrechtlichen Genehmigungen in die angrenzenden Vorflutsysteme abgeleitet. Hierbei werden die maximalen Abflussmengen begrenzt sowie die Qualität des einzuleitenden Wassers regelmäßig überprüft, um die schadlose Ableitung des Wassers dokumentieren zu können.

Bei dem Oberflächenwasser handelt es sich vorrangig um Niederschlagswasser, das auf versiegelten Flächen unseres Betriebsstandortes wie beispielsweise Dachflächen, Straßenverkehrsflächen sowie an der Oberfläche abgedichteten Deponieflächen abläuft. Des Weiteren wird im geringen Maße gereinigtes Abwasser aus einer Kleinkläranlage, in der das häusliche Abwasser des Verwaltungsbereiches des Standortes Ihlenberg aufbereitet wird, in die angrenzenden Vorflutsysteme eingeleitet.

Biofilm und Schaum bei stehenden Gewässern nicht untypisch

In den Regenrückhaltebecken wird nur unbelastetes Niederschlagswasser zwischengespeichert, bevor es nach einer Verweilzeit der Vorflut zugeleitet wird. Ölsperren verhindern im Havariefall (z. B. Platzen eines Bremsschlauches), dass ölhaltiges Wasser in die Vorflut gelangt.

Die durch den Landwirt kritisierte Schaumbildung und der schmierige Film sind für ein stehendes Gewässer in Randbereichen, beispielsweise Gräben, durchaus nicht selten und gehen auf natürliche Prozesse zurück. Der typische Biofilm entsteht insbesondere durch den Abbau von organischem Material wie Laub, Hölzern und Wasserpflanzen. Hierbei werden Nährstoffe freigesetzt, die bei einem kleinen Wasserabsturz wie bei der Einleitstelle zu einer geringfügigen Schaumbildung führen können, die jedoch keinerlei negative umweltrelevante Auswirkungen hat.

Auf Basis der wasserrechtlichen Erlaubnis wird die Qualität des einzuleitenden Wassers aus dem Regenrückhaltebecken Nord III aufgrund des geringen Verschmutzungsgrades halbjährlich geprüft. Die Qualität des behandelten häuslichen Abwassers aus der Kläranlage wird wöchentlich im Rahmen der Eigenüberwachung sowie halbjährlich behördlich geprüft.

Am Standort der Deponie Ihlenberg wird seit 1981 fortlaufend ein umfassendes Messprogramm zur Überwachung der Grundwasserqualität, ein sogenanntes Grundwasser-Monitoring betrieben. Hierbei werden an über 40 Grundwassermessstellen in unterschiedlicher Tiefenlage alle 3 bis 12 Monate Proben entnommen. Die veröffentlichten Endberichte zum Grundwassermonitoring aus den Jahren 2014, 2015, 2016 und 2017 können Sie unter nachfolgenden Link nachlesen: Grundwassermonitoring.

Wir möchten ausdrücklich betonen, dass Transparenz unsere Grundphilosophie ist. Jeder Bürger, der Bedenken oder ein konkretes Anliegen hat, kann sich jederzeit an uns wenden. Wir nehmen jedes Anliegen ernst und werden darauf eingehen.

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