IAG will in der Region einer der größten Produzenten für grüne Energie werden
06.02.2024 11:56

Henry Forster: Großes Potenzial an Deponiegas, Sonnen- und Windenergie für unseren Gewerbepark und umliegende Gemeinden

Ihlenberg. Die landeseigene Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft mbH (IAG) wird zu einem bedeutenden Energielieferanten für die Region. So sieht es das Zukunftskonzept des modernen Umweltunternehmens vor. „Schon heute produzieren wir mehr Energie, als das Unternehmen selbst benötigt“, sagt Geschäftsführer Henry Forster, der die Leitung der Landesdeponie vor drei Jahren übernahm. Erst kürzlich wurde ein neues, hochmodernes Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen. Die IAG verarbeitet das Deponiegas, das durch biochemische Prozesse beim Abbau der organischen Abfälle im Deponiekörper entsteht, zu Wärme und Strom.

Künftig soll auf einer etwa 80 Hektar großen Fläche der Deponie weiteres Energiepotenzial durch die Nutzung von Sonnenenergie erschlossen werden. Auf den abgedichteten Flächen der Deponie sind Photovoltaikanlagen geplant, die „grüne Energie“ liefern. Ein von der IAG in Auftrag gegebenes Energiekonzept sieht in einem ersten Schritt die Installation von PV-Modulen auf einer Fläche von ca. 17 Hektar bis 2026 vor. Damit lassen sich etwa 13 MW pro Jahr bzw. Strom für über 3.000 Haushalte erzeugen. Zudem will Henry Forster mit den Eigentümern von Windrädern der Region sprechen, um „grüne Energie“ zu Wasserstoff verarbeiten zu können. Im ersten Schritt, so seine Vorstellungen, könnte auf dem IAG-Gelände ein 2-Megawatt-Elektrolyseur entstehen, der Wasserstoff für Verkehrsbetriebe, Fuhrunternehmen und private Kunden produziert.

Für einen „grünen Gewerbepark“, der die Ansiedlung von bis zu zwölf Unternehmen vorsieht, laufen bereits die Bauvorbereitungen. „Wir sind bestrebt, vor allem Unternehmen mit hohem Energiebedarf zu gewinnen, die dann Strom und Wärme der IAG nutzen können“, erklärt Henry Forster. Gern gesehen seien auch innovative Start-ups und Betriebe der Recycling-Wirtschaft. Die IAG baut für sich und alle Firmen, die sich im Gewerbegebiet ansiedeln, ein gemeinsames Verwaltungsgebäude. Das sei kostensparend, umweltschonend und nachhaltig, so Henry Forster. Die Grundsteinlegung für das neue Multifunktionsgebäude soll Anfang April 2024 stattfinden.

Der Bebauungsplan Nr. 18 „Deponie auf dem Ihlenberg“ für das grüne Gewerbegebiet ist entsprechend dem Satzungsbeschluss der Gemeinde Selmsdorf vom 23.11.2023 und der darauffolgenden öffentlichen Auslegung als rechtskräftig bestätigt worden. Mit der Erschließung soll noch im 2. Quartal 2024 begonnen werden.

Mit den Gemeindevertretern und Bürgermeistern von Selmsdorf und Schönberg ist die IAG im Gespräch, um ein gemeinsames Energie- und Wärmekonzept für die Region zu entwickeln. „Es ist uns ein großes Anliegen, die Haushalte in der Nachbarschaft günstig mit Energie zu versorgen und unsere Energie- und Umwelt-Kompetenzen einzubringen“, erklärt der IAG-Geschäftsführer. „Wir haben genug Potenzial, um mit Deponiegas, Sonnen- und Windenergie unseren Gewerbepark und die umliegenden Gemeinden zu versorgen.“ Außerdem dienten die Zukunftspläne der IAG dazu, die 135 Arbeitsplätze im Unternehmen langfristig zu sichern und die Deponie zu einem Kompetenzzentrum für Energie, Umwelt und Kreislaufwirtschaft zu entwickeln.

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